Aktuelles aus der öffentlichen Verwaltung: dbb frauenvertretung: Zeit für Familie - Wunsch und Wirklichkeit

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Aktuelles aus dem öffentlichen Sektor

dbb frauenvertretung: Zeit für Familie - Wunsch und Wirklichkeit

„Familien wünschen sich mehr gemeinsame Zeit, das bedeutet, wir brauchen flexible Arbeitsbedingungen, um die Vereinbarkeit von Familie und Karriere im Beruf zu verbessern“, stellte die Vorsitzende der dbb-frauenvertretung, Helene Wildfeuer, mit Blick auf die Studie „Zeitverwendung in Deutschland“ fest, die das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit dem Statistischen Bundesamt veröffentlicht hat.

Die Studie ergab, dass 32 Prozent der Väter und 19 Prozent der Mütter bemängeln, nicht ausreichend Zeit für ihre Kinder zu haben. Nahezu 80 Prozent der Väter möchten sich aber gerne intensiver um ihre Kinder kümmern und hätten dafür gerne mehr Zeit zur Verfügung.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie ist, dass im Vergleich zu den Jahren 2001/2002 grundsätzlich die Stundenzahl bei Männern und Frauen in Bezug auf die Erwerbstätigkeit gestiegen ist. Gleichzeitig haben aber Mütter und Väter auch mehr Zeit darauf verwendet, sich um Kinder zu kümmern und sich aktiv mit ihnen zu beschäftigen. Erwerbstätige Mütter verbrachten dabei ähnlich viel Zeit mit Aktivitäten wie Vorlesen oder Gesprächen mit den Kindern wie nicht erwerbstätige Mütter.

Helene Wildfeuer unterstrich, dass jedoch insbesondere die Eltern, die in Vollzeit arbeiten, laut der Studienergebnisse gerne ihre Stundenzahl etwas senken wollen, Mütter mit geringer Arbeitszeit jedoch gerne mehr arbeiten möchten. „Aus Sicht der dbb bundesfrauenvertretung ist die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Karriere nach wie vor die zentrale Voraussetzung für eine geschlechtergerechte Gesellschaft“, meinte Wildfeuer.

Bislang müssen junge Eltern sehr viel Kraft und Nerven einsetzen, wenn sie alles unter einen Hut bringen wollen. Gerade Frauen arbeiten oftmals doppelt: erst bei der Arbeit und dann zu Hause. Die Studie zeigt, dass sich die Arbeitgeber bewegen müssen, um in Zeiten des demografischen Wandels qualifizierte Fachkräfte zu werben und zu halten. Hier liegt auch der Schlüssel, mit dem der öffentliche Dienst als größter Arbeitgeber Deutschlands dem demografischen Wandel begegnen kann: Wir brauchen eine moderne Arbeitszeitpolitik, die nicht ausschließlich auf Anwesenheitszeiten, sondern auf die Erledigungszeiten bestimmter Arbeiten abzielt. Dazu gehört für Wildfeuer selbstverständlich die Erkenntnis, dass auch Führungspositionen in Teilzeit möglich sind.

Mehr zur Studie: www.destatis.de


 

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